Trotz des Selbstvertrauens, welches ich in den letzten Wochen gesammelt hatte, hatte ich große Ehrfurcht vor dieser 1800m hohen, mythenumwobenen Mauer.
Es herrschte großer Andrang für die Heckmairroute. Die guten Verhältnisse hatten sich durch Social Media schnell herumgesprochen. Im Aufstieg überholten wir nach einigen Staus knapp ein duzend Seilschaften aller Nationen. Bis wir plötzlich von einem äusserst flinken Solisten eingeholt werden. Kaum an uns vorbei, war er schon nicht mehr zu sehen. Wie sich später herausstellte war es Dani Arnold, welcher die Wand in zweieinhalb Stunden raufjoggte. Ab der Spinne verlangsamte sich unser Tempo erheblich, da unsere Taktik im Nachhinein gesehen kleinere Mängel aufwies.
Nach dem märchenhaften Sonnenuntergang am Gipfel rutschen wir auf unseren iso Matten die Westflanke runter, und legen uns am Eitergletscher zur Ruhe. Was für ein Tag!