Freitag Abend nach einer etwas frustrierenden Arbeitswoche. Ich war hochmotiviert zum klettern. Der Wetterbericht war im Bereich dessen, was das Fahrpensum eines Wochenendes erlaubt, nicht gerade einladend. Im Westen sollte jedoch kein Niederschlag dabei sein.
Kurzerhand entschlossen wir uns für die Wendenstöcke. Hannes kam erst um etwa 20:00 von Wien nach Hause. Nachdem wir gegessen und getratscht hatten fuhren wir ziemlich spät los. Um circa 2:00 Uhr Nachts erreichten wir die Wendenalp. Wir legten uns völlig übermüdet in unsere Schlafsäcke am Parkplatz. Doch die Ruhe war nur von kurzer Dauer. Leichtes Klopfen auf meinem Schlafsack weckte mich auf. Es war 3:00 Uhr morgens und es regnete. Nach einer Weile, die wir zusammengekauert im Auto sitzend verbracht hatten, hörte es auf zu regnen. Wir legten uns in die etwas feuchten Schlafsäcke und versuchten erneut etwas Schlaf zu finden. Nach etwa einer Stunde nahm die Farce ihren Lauf… zwar regnete es nicht mehr, jedoch kündigten die lauten Schreie eines Hirten das nächste Übel an. Erwartungsgemäß stolperte wenige Minuten später eine Kuhherde an uns vorbei. Von ein paar neugierigen Exemplaren wurden wir sogar beschnuppert. Fest entschlossen den kommenden Tag abzuschreiben, schlief ich schließlich für wenige Stunden ein.
Als ich um etwa 8:00 Uhr morgens erwachte und einen Blick aus meinem Schlafsack auf die patschnasse Wand warf, starb der letzte Funken Hoffnung auf Erfolg.
Etwas frustriert, aber dennoch gewillt etwas zu unternehmen, nahmen wir den Zustieg in Angriff.
Nach dem Vorbau des Excalibur Pfeilers, welcher schon recht gut aufgetrocknet war, beschlossen wir, in die „Blaue Lagune“ einzusteigen. Die eindrucksvolle, blaue Linie am Excalibur. Zwar war der blaue Streifen im oberen Drittel noch nass, doch spekulierten wir, dass es noch ein wenig auftrocknen würde.
Unsere Taktik ging auf. Die Route bietet steile, ausgesetzte Wandkletterei von allerbester Güte. Die schweren Passagen waren meist trocken und mir gelang eine Onsight-Begehung.
Zurück am Wandfuß passierte mir noch ein kleines aber bitteres Missgeschick. Eine unachtsame Bewegung und meine Zustiegsschuhe purzelten über das steile Zustiegselände hinunter. Ich versuchte noch sie im Blick zu halten, sie fielen jedoch weiter bis ich sie aus den Augen verlor. Da mir meine Kletterschuhe zu eng und vor allem zu schade waren, durfte ich zu guter letzt barfuss absteigen.
Trotzdem ein genialer Tag!! 🙂