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Das Yosemite Valley mit seinen unverwechselbaren Granitabbrüchen, allen voran die des weltberühmten El Capitan, faszinierten mich schon immer. Trotzdem scheute ich bisher eine Reise ins „Valley“. Massen von Menschen. Die Vorstellung, riesige Haulbags mit dem Gewicht von Zementsäcken durch eine Wand zu ziehen. Und die daraus resultierende Tatsache, mehrere Tage, ja fast Wochen in einer Wand zu verbringen. All dies versuchte ich zu meiden wann immer ich am Berg unterwegs war.

Nici und ich nehmen uns im Frühjahr 2017 sechs Wochen Zeit um uns ein Bild über diese „andere“ Art des Kletterns zu machen:

Die Anreise:

Rechtzeitig nach Ende einer langen Wintersaison, welche ich größtenteils auf Schi verbracht hatte, steigen Nici, der gerade seinen Präsenzdienst abgeschlossen hat, und ich in den Flieger nach San Francisco.

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Nach einem Tag im Airbus stehen wir endlich am Gepäckband. Die Menschenmenge welche sich um das Förderband drängt, wird immer kleiner bis wir schließlich alleine in der großen Halle stehen. Wir müssen feststellen, dass eines unserer vier Gepäckstücke, nämlich unser Portaledge und einiges an Hardware, es nicht bis nach San Francisco geschafft hat. Den Rest des Tages verbringen wir mit klassischem Sightseeing in San Francisco… Glücklicherweise kommt unser Gepäck schon Tags darauf an.

Trotz der vielen Eindrücke ist die hohe soziale Disparität dieser Stadt die nachhaltigste Erinnerung für mich
Trotz der vielen Eindrücke ist die hohe soziale Disparität dieser Stadt die nachhaltigste Erinnerung für mich.

Nun geht es mit unserem Mietauto in Richtung Yosemite.

auffällig viel "Stehzeit" an der Zapfsäule
Wir verbringen auffällig viel „Stehzeit“ an der Zapfsäule…

Unterwegs plündern wir noch einen „Wallmart“, um Essen, Bier und Campingausrüstung zu besorgen.

Gegen Mittag erreichen wir das Yosemite Valley und fahren gleich zum legendären Camp 4. Die Rangerin am Schalter erklärt uns, dass wir maximal zehn Tage im Camp verbringen dürfen. Wir sind zwar etwas planlos was den weiteren Verlauf unserer Reise angeht, doch sind wir hoch motiviert endlich in eine Wand einzusteigen!

endlich angekommen!!
endlich angekommen!!

Aller Anfang ist schwer…

Selbstsicher wählen wir als erste Tour „Astroman“ am Washington Column. Astroman ist ein Ultraklassiker des Freikletterns im Valley. Schnell müssen wir einsehen, dass unsere Riss- und Kaminkletter- Fertigkeiten bei weitem nicht ausreichen um eine „Yosemite- 7a“ zu klettern. Eine Seillänge vor dem berüchtigten „Harding Slot“ geben wir völlig erschöpft auf. Somit war es lediglich eine Begehung von „Astroboy„. 🙂

Nici im "Enduro Corner" von Astroman. Der Versuch diese Seillänge frei zu klettern kostet uns beiden sämtliche Kraftreserven.
Nici im „Enduro Corner“ von Astroman. Der Versuch diese Seillänge frei zu klettern kostet uns beiden sämtliche Kraftreserven.

Mit den Worten „we got our asses kicked“ kehren wir demütig ins Camp 4 zurück.

Unsere Aufgabe für diese Reise ist nun klar: wir müssen das Spiel von Grund auf neu lernen.

Noch am selben Tag richten wir das Material zusammen für eine Route links von „Astroman“. Die „South FaceV 12c 5.8 C1 gilt als Einsteigertour für Big Walls. Frühmorgens am nächsten Tag nehmen wir erneut den Zustieg zum Washington Column in Angriff.

Nici in der "South face" am Washington Column
Nici in der „South face“ am Washington Column

Da wir beide noch recht wenig Ahnung vom technischen Klettern, Jumaren, Haulen usw. haben, fordert uns diese technisch einfache Route nicht wenig. Am späten Nachmittag sind wir, spürbar erledigt, wieder zurück im Tal.

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Abseilen am Washington Column

Nach einem Rasttag klettern wir vormittags „After Six“ 5.7 am Rangers Rock und nachmittags den sehr empfehlenswerten „Serenity Crack5.10d mit „Sons of yesterday„- Ausstieg. Ich muss zugeben, die Onsight Begehung einer 6b Route hat mir schon sehr lange nicht mehr SO viel bedeutet. 🙂

Es wird Zeit, sich um unsere größte Schwäche zu kümmern: Off- Width´s und Kamine habe ich in meinem bisherigen Kletterleben bewusst gemieden. Nicht nur die Kletterei ist äußerst schmerzhaft und unästhetisch (zumindest bei mir), auch die Absicherung ist bei dieser Art der Kletterei nur begrenzt möglich.

Der „Northeast Buttress“ IV 5.9 des Higher Cathedral ist genau das Richtige für unser Vorhaben… Nach einem beachtlichen Verhauer im Zustieg erreichen wir schließlich den Einstieg. Ein Ranger und seine Seilpartnerin sind bereits beim Anseilen. Wir lassen ihnen den Vortritt. Im unteren Teil ist das Gelände noch recht „europäerfreundlich“. Somit verbringen wir sehr viel Zeit am Standplatz. In der prallen Sonne wird es immer heißer und bereits vor den eigentlichen Schwierigkeiten trinke ich den letzten Schluck aus meiner Trinkflasche… Die Off- Width´s sind wie erwartet richtig anspruchsvoll für mich. Nach den zehn Seillängen, deren klettertechnische Bewertung an das Lächerliche grenzt, stehen wir total erschöpft und dehydriert am höchsten Punkt des Higher Cathedral. Nici überlässt mir den letzten Schluck aus seiner Trinkflasche. Wir schauen etwas entmutigt auf die andere Seite des Tals. Dort steht, eindrucksvoll und scheinbar unerreichbar für uns, der El Capitan.

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Unsere Zeit im Camp 4 ist abgelaufen und für die kommende Woche ist eine Front angekündigt. Zeit für einen…

Roadtrip nach Las Vegas

Unser erster Stop ist Bishop. Wir schlendern durch Klettergeschäfte und reden mit verschiedensten Leuten. Viele von ihnen sind ebenso Kletterer, die das schlechte Wetter überbrücken. Eine von ihnen ist Alix,  welche uns von ihrem Projekt am Leaning Tower erzählt, und uns diese Route sehr empfiehlt. Ihre offene und lebendige Art weckt neue Motivation in uns. So beschließen wir, ins Yosemite zurückzukehren, sobald sich das Wetter stabilisiert…

Doch die kommenden Tage setzten wir unseren Roadtrip fort.

Sauwetter in den "Needles" Als wir am Einstieg eines Turms ankommen, beginnt es stark zu regnen. Somit klettern wir keinen einzigen Zug in den Needles...
Sauwetter in den „Phantom Spires“
Als wir am Einstieg eines Turms ankommen, beginnt es stark zu regnen. Somit hat sich das mit dem klettern hier erledigt…
unser "Camp" in den Needles
unser „Camp“ in den Phantom Spires
South Lake Tahoe
South Lake Tahoe
Nahe Bishop befinden sich die Mammoth Creek Hot Springs. Eine Dame in Bishop erzählte uns, dass der sogenannte "Crab Cooler" mit seinen 105°f nur was für abgehärtete sei. Natürlich steigen wir ausschließlich n dieses Becken. Da mir nach wenigen Minuten schwindlig wurde, war unser Badeausflug schnell zu Ende.
Nahe Bishop befinden sich die Mammoth Creek Hot Springs. Eine Dame in Bishop erzählte uns, dass der sogenannte „Crab Cooker“ mit seinen 105°f nur was für „harte“ sei. Natürlich steigen wir ausschließlich in dieses Becken. Da mir nach wenigen Minuten schwindlig wird, ist unser Badeausflug schnell zu Ende.

 

Auf die Hot Springs und eine unbequeme Nacht auf dem Autositz folgt eine Fahrt ins Death Valley
Auf die Hot Springs und eine unbequeme Nacht auf dem Autositz folgt eine Fahrt ins Death Valley
Offensichtlich sind wir nicht die einzigen, welche ihre Autoschlüssel in den weiten des Death Valley verlieren. Glücklicherweise findet ihn ein freundlicher Amerikaner . so blieb dieses Schicksal unserem Jeep erspart.
Offensichtlich sind wir nicht die einzigen, welche ihre Autoschlüssel in den Weiten des Death Valley verlieren. Glücklicherweise entdeckt ein freundlicher Amerikaner unsere Schlüssel und gibt sie uns wieder. So bleibt dieses Schicksal unserem Jeep erspart.
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no words needed…
"Sin City"
„Sin City“ ließen wir natürlich auch nicht aus
Zurück imValley
Der Leaning Tower und die Bridalveil Falls- nach zwei Tagen in dem für uns etwas weltfremd erscheinenden Las Vegas haben wir dringend ein Kontrastprogramm nötig:

Leaning Tower „Westie face“ free V 5.13a A0

10.-12.Mai.2017

Auf die begeisterte Erzählung von Alix hin, steigen wir zum „Leaning Tower“ auf.

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Mit Ausrüstung und Proviant für eine knappe Woche am Rücken.

Da bereits später Nachmittag ist, biwakieren wir am Einstiegsband. Am nächsten Tag arbeiten wir uns zügig die beiden A0 Seillängen hoch zum eigentlichen Start unseres Freikletterziels. Nach einer ziemlich coolen 5.12c Seillänge kommt die eigentliche Schlüssellänge. Nici klettert diese gleich im zweiten Go. Ich habe vorerst Probleme mit dem Riss im unteren Abschnitt der Seillänge. Nach dem Abendessen auf der Ahwahnee Ledge seilen wir nochmal zur Schlüsselseillänge ab. Nun gelingt auch mir der Durchstieg.

Super Abendstimmung am Leasing tower
Super Abendstimmung am Leaning tower. Mit anderen Seilschaften tauschen wir Bier gegen wertvolle Tipps für unsere weiteren Ziele

Am nächsten Tag punkten wir beide alle Seillängen bis unter das Dach. Dies wäre eigentlich die letzte Seillänge der Tour. Es ist schon später Nachmittag. Die Temperaturen beginnen unangenehm zu werden und wir empfinden es als gute Übung für unsere „Bigwall- Skills“, also fixieren wir unsere Seile und schlafen nochmals im Hotel Ahwahnee.

Die Ahwahnee Ledge- Das etwa 15 m lange, teils über einen Meter breite, leicht nach innen hängende Felsband inmitten einer der steilsten Wände Amerikas. Es bietet ein ideales Depot für Kletterer wie Alix, welche die Routen hier projektieren, da hier das ganze Jahr über kein Tropfen Wasser hinkommt (abgesehen vom Exkret der Besucher).
Die Ahwahnee Ledge- Das etwa 15 m lange, teils über einen Meter breite, leicht nach innen hängende Felsband inmitten einer der steilsten Wände Amerikas. Es bietet ein ideales Depot für Kletterer wie Alix, welche die Routen hier projektieren, da hier das ganze Jahr über kein Tropfen Wasser hinkommt – abgesehen vom Exkret der Besucher.

Nach einem ausgiebigen Frühstück am nächsten Morgen Jumaren wir über unsere Seile hinauf zur letzten Seillänge. Ich muss zugeben, mir war etwas mulmig, an unserer Tagline- einem dünnen Halbseil, welches durch die Starke Dehnung einem Gummiband gleicht- in dieser Ausgesetztheit aufzujumaren. Wir klettern noch diese unglaublich geniale Seillänge über das Dach und stehen auf dem „Gipfel“ des Leaning Tower. Unser Ziel, nämlich dass wir beide jede einzelne Seillänge im Vorstieg durchsteigen, haben wir geschafft. Trotz dem ethischen Abstrich, dass wir die meisten Sicherungspunkte für den Durchstieg in der jeweiligen Seillänge belassen haben, ist es für uns persönlich eine große Leistung, diese eindrucksvolle Route frei durchsteigen zu können. Wir sind wieder im Spiel!

Eine für uns ideale Kombination aus Riss und Wandkletterei. Kopfschüttelnd beobachten uns amerikanische Seilschaften, da wir, anders als üblich, in den Rissen fighten und in den Wandklettereien dazwischen rasten :)
Eine für uns ideale Kombination aus Riss und Wandkletterei. Kopfschüttelnd beobachten uns amerikanische Seilschaften, da wir, anders als üblich, in den Rissen fighten und in den Wandklettereien dazwischen rasten 🙂

El Capitan „Lurking Fear“ VI 5.7 C2

17.-20.Mai 2017

Nach unserem Erfolg am Leaning Tower sind wir hochmotiviert eine weitere Route frei zu versuchen. Diesmal am El Capitan. Wir bereiten unser Material für einen Versuch der „Lurking Fear“ vor. Gegen Nachmittag schleppen wir unser Material zum Einsteig und klettern die erste Seillänge. Dort lassen wir ein Fixseil und einen prall gefüllten Haulbag zurück und schlafen nochmal im Tal.

Lurking Fear
Lurking Fear

Am nächsten Morgen steigen wir mit leichtem Gepäck auf und versuchen die Schlüsselseillänge, welche gleich die zweite ist, zu klettern. Es handelt sich um eine gefinkelte Platte, die immer wieder durch große Henkel unterbrochen wird. Diese großen Strukturen sind jedoch so weit voneinander entfernt, dass sich der Schwierigkeitsgrad 8a+ ergibt. Nach unzähligen Versuchen kann ich zwar die Züge klettern, doch meine Fingerspitzen sind komplett mit Cuts überzogen. Nici ergeht es ebenso. Es ist mittlerweile später Nachmittag und unsere Finger sind zum Klettern in diesem Schwierigkeitsgrad für mindestens drei Tage unbrauchbar. Nun stehen wir vor der Entscheidung:

Entweder wir investieren das komplette Zeitpensum unserer Reise in diese Route, mit realistisch gesehen wenig Aussicht auf Erfolg. Oder wir ändern unsere Taktik und steigen aufs „Big wallen“ um, mit der Hoffnung,vielleicht doch noch den Gipfel des El Cap zu erreichen.

Wir entscheiden uns für Zweiteres…

Im technischen Stil klettern wir weiter und übernachten bei SL6.

Gemütliche Nacht im Portaledge
Gemütliche Nacht im Portaledge

Am nächsten Tag erreichen wir den Gipfel und seilen ab zur Thanksgiving Ledge, wo wir übernachten. Am Vormittag des nächsten Tages begeben wir uns wieder zurück in den Touristenwahnsinn wo wir erstmal 3h im Stau verbringen.

Nici in "Lurking Fear"
Nici in „Lurking Fear“
Am Ausstieg der "Lurking Fear" -zum ersten mal am Top des El Cap
Am Ausstieg der „Lurking Fear“ -zum ersten mal am Top des El Cap

 

El Capitan „West Face“ IV 5.11c

22.Mai 2017

West Face
West Face

Die „West Face“ am El Capitan, so hören wir, ist eine Freikletterlinie mit vorwiegend Wandkletterei. Da wir durch die Erfahrungen der letzten Wochen etwas selbstbewusster sind, beschließen wir, in diese Route nur mit Notbiwakausrüstung einzusteigen.

Trotzdem ist unser Respekt vor dem „Big Stone“ groß und wir beschließen am Vorabend zum Wandfuß aufzusteigen um dort zu biwakieren. Somit hoffen wir an einem Tag durchzukommen.

Beim ersten Tageslicht steigen wir ein. Es gelingt uns, die meisten Seillängen frei zu klettern. Bei ein paar Stellen müssen wir auf die sogenannte „French- free“ Technik zurückgreifen um zügig voranzukommen. Sehr zügig, wie wir merken…

Nach 5 1/2 Stunden vom Einstieg kommt Niclas laut lachend und kopfschüttelnd die letzten Meter zum Ausstieg hoch zu mir.

„Links leicht, Rechts leicht und wo hängt der Schranz?!- genau dazwischen im steilen Sch***!- Typisch“ meint er.

In der letzten Seillänge bin ich eine, wie mir vorkam, optisch schöne Rissvariante abseits der eigentlichen Linie geklettert. Klettertechnisch war sie jedoch eher unschön… ich muss noch einige Male über mich selbst schmunzeln, als wir über die East- Ledges absteigen.

Beim Abstieg über die East Ledges
Beim Abstieg über die East Ledges

El Capitan „Salathe“ VI 5.9 C2

25.-26.05.2017

Salathe
Salathe

Nach langem hin und her, was nun unser nächstes, und vermutlich letztes Ziel für diese Reise sein würde, beschließen wir, uns ein weiteres mal auf unsere größte Schwäche zu stürzen. Die „Salathe“ ist nicht nur eine äußerst beeindruckende Linie am El Capitan. Sie ist vor allem berüchtigt für zahlreiche anspruchsvolle Kamin und offwidth- Passagen. Ideal!

Am Abend des 24.Mai haulen wir circa 80 Kilo Material für fünf Tage in der Wand auf die Heart Ledges. Da in der Führerliteratur von vier Tagen regulärer Kletterzeit die Rede ist, und wir ehrlich gesagt nicht viel von unseren Kaminkletterfähigkeiten halten, rechnen wir mit einem zusätzlichen Reservetag.

Als wir morgens den Einstieg des „Freeblast“ erreichen, treffen wir auf Alex Honnold mit Seilpartner und einer Filmcrew. Vermutlich bereitet er sich gerade auf sein Free Solo Projekt am Freerider vor… Wir erklären ihm, dass wir vier bis fünf Tage in der Wand geplant hätten und lassen ihm natürlich den Vortritt.

Der Freeblast führt meist in Wandkletterei über den unteren Teil des El Cap, deshalb kommen wir rasch voran. Als wir dank der Filmarbeiten von Alex immer wieder auf sie aufrücken spricht Alex das aus, über das Nici und ich seit heute morgen nicht mehr gesprochen haben. – „Wenn ihr so weiter macht, seid ihr um drei Uhr nachmittags am Ausstieg“ meint er etwas verwirrt…

Schon bald erreichen wir die Heart Ledges. Ab hier reduziert sich unser Tempo, dank Kaminen und schweren Haulbags natürlich deutlich.

In der Hollow Flake. Trotz, oder besser gesagt Dank, meines großen Respekts konnte ich diese eigenartigen 40 Meter recht brauchbar klettern. Bild: Tom Evans
Oberhalb der Hollow Flake.
Trotz, oder besser gesagt Dank, meines großen Respekts konnte ich diese eigenartigen 40 Meter recht brauchbar klettern. Bild: Tom Evans

Trotz allem erreichen wir den El Cap Tower am späten Nachmittag. Nachdem wir etwas gegessen haben fixiere ich noch zwei Seillängen für den nächsten Morgen.

"Traube" vor dem "Monster Offwidth" Alle Seilschaften, welche sich im oberen Teil der Salate/Freerider befinden hängen zur gleichen Zeit mit uns an diesem Stand.
„Traube“ vor dem „Monster Offwidth“ Alle Seilschaften, welche sich im oberen Teil der Salate/Freerider befinden hängen zur gleichen Zeit mit uns an diesem Stand.
Nici in der Techno- Länge neben dem "Monster"
Nici in der Techno- Länge neben dem „Monster“ Bild: Tom Evans
Nici klettert auf den El Cap Tower
Nici klettert auf den El Cap Tower

Am Tag darauf arbeiten wir uns kontinuierlich nach oben und erreichen den Ausstieg am frühen Nachmittag. Dank unserer großzügigen Planung haben wir einen Wasserüberschuss von gut 30 Litern. Daher entleeren wir unsere Wassersäcke und deponieren weitere zwei Gallonen.

Blick zurück auf unseren Biwakplatz
Blick zurück auf unseren Biwakplatz
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In der Headwall der Salathé Bild: Tom Evans
Die Headwall der Salathé Bild: Tom Evans
Die Headwall der Salathé
Bild: Tom Evans
Am Ausstieg der Salathé- der Dritte erfolgreiche Durchstieg am El Cap in dieser Woche
Am Ausstieg der Salathé- der Dritte erfolgreiche Durchstieg am El Cap in dieser Woche.

El Capitan „The Nose“ VI 5.8 C2

01.06.2017

The Nose
The Nose

Da wir etwas früher als geplant aus der „Salathe“ zurück sind, beschließen wir eine weitere Route zu klettern. Nach mehrmaligem Umschwenken entscheiden wir uns für die „Nose“. Unser Ziel ist es, an einem Tag bis auf den Gipfel zu kommen. Trotzdem nehmen wir ein zusätzliches Seil für einen möglichen Rückzug mit.

Der erste Juni scheint der perfekte Tag für unser Vorhaben zu sein. Die Tage zuvor hat es leicht geregnet. Dies lässt vermuten, dass im oberen Abschnitt der Nose keine Kletterer sind.

Um fünf Uhr morgens klettern wir vom Einstig los. Den unteren Abschnitt bis vor das Great Roof führt Nici. Zügig meistert er sämtliche Seillängen. Glücklicherweise haben wir für die Seillängen, welche logistisch gesehen etwas tricky sind, bereits die theoretischen Lösungen von Captn Tom (Tom Evans). Nici setzt diese perfekt um.

Nici im unteren Teil der Nose Bild: Tom Evans
Nici im unteren Teil der Nose
Bild: Tom Evans

Ab dem Great Roof übernehme ich die Führung.

Natürlich sind wir nicht die Einzigen, welche den idealen Zeitpunkt für die NIAD (Nose in a Day) nutzen. Vier weitere Partien haben das selbe Ziel. Dies führt dazu, dass man sich meist in schweren Seillängen, wo man langsamer vorankommt, gegenseitig zwischen die Seile hineinklettert. Als wenige Seillängen nach dem Great Roof schließlich sechs Kletterer in einer Seillänge gleichzeitig klettern, wird es mir etwas zu heiß und wir beschließen eine ausgiebigere Pause einzulegen. Dies löst den „Clusterfuck“ und wir klettern spürbar entspannter weiter.

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Clusterfuck?! Bild: Tom Evans

Um circa vier Uhr nachmittags erreichen wir den Nose Tree.

Am Nose Tree
Am Nose Tree

Ich muss zugeben, nach den ersten Klettermetern im Yosemite, konnten wir beide uns nicht vorstellen, eine Linie am El Cap zu versuchen. Doch nachdem uns das Bergsteigen wieder einmal Demut gelehrt hatte, lief es dann noch besser als erwartet!

Die eindrucksvollen Yosemite Falls.
Die eindrucksvollen Yosemite Falls.

Ein riesen Dankeschön an alle die uns unterstützt, motiviert und mit uns ein paar Bier getrunken haben!

Wir kommen wieder!

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